Mit vereinten Kräften für ein klimaneutrales Nuthetal
Seit Anfang des Jahres 2022 arbeitet ein Team des von der Gemeinde Nuthetal beauftragten Unternehmens energielenker projects GmbH an einem neuen Klimaschutzkonzept für die Gemeinde. Begleitet wird die Konzeptentwicklung durch eine Arbeitsgruppe, in der neben der verantwortlichen Projektleiterin auch ein Gemeindevertreter (Wilfried Jahnke), der für Klimaschutz zuständige Referent der Verwaltung (Rainer vom Lehn) und ein Vertreter des Nachhaltigkeitsbeirats (Dr. Stefan Schneider) tätig sind.
Im Gemeindekurier 9/2022 sowie durch zusätzliche Flyer des Nachhaltigkeitsbeirats im MGH, Saarmunder Bürgertreff, in der Akademie 2. Lebenshälfte und im Geschäft Buchkultur wurden außerdem alle Nuthetaler:innen dazu eingeladen, sich am 17.11.2022 im Rahmen eines Workshops an diesem Prozess zu beteiligen.
Diesem Aufruf sind fast 30 Leute gefolgt, um in der Aula in Bergholz-Rehbrücke zu Themen wie Klimaanpassung und Mobilität sowie Energieeinsparung und Ressourcenschonung in privaten Haushalten konkrete Maßnahmen einzubringen.
Dabei kamen viele Vorschläge im wahrsten Wortsinn auf den Tisch (siehe Foto). Das Spektrum reichte von der Einstellung einer/s Klimaschutzmanager:in in Vollzeit, über die Verankerung des Klimaschutzes in den Satzungen der Gemeinde bis hin zur Kommune als Energieerzeuger durch Biomasse, Photovoltaik-Anlagen über Parkplätzen, Gebäuden und an der Autobahn. Angeregt wurde auch eine stärkere Regenwassernutzung durch Zisternen, die Wasserspeicherung in der Landschaft sowie kurzfristig mögliche Maßnahmen wie ein Info-Abend mit Beratung zum Heizungsaustausch. Auch ein attraktiver ÖPNV für alle Ortsteile durch enge Taktung auch am Wochenende wurde thematisiert. Um nur einige Beispiele zu nennen.
Diese und viele weitere Anregungen werden durch das Projektteam der energielenker sowie durch die Arbeitsgruppe in der Gemeinde aufbereitet, systematisiert und konkretisiert. Durch einen Abgleich mit den übrigen Inhalten des Klimaschutzkonzepts z.B. zur Potenzialanalyse soll so ein konkreter und vor allem auch realisierbarer Maßnahmenkatalog entstehen.
Die Diskussion kann und soll aber auch digital weitergehen. Deshalb haben wir die an den beiden Thementischen gesammelten Stichpunkte und Schlagworte hier ebenfalls zusammengstellt.
Nutzt unbedingt die Kommentarfunktion und teilt uns Eure Anmerkungen, Hinweise, Ergänzungen usw. mit. Wir bündeln die verschiedenen Impulse und leiten diese Anfang 2023 an das Projektteam weiter.
Hier die bisher gesammelten Gedanken:
Tisch 1
Mobilität
- Entkopplung Mobilität & Auto
- Keine Bauvorhaben ohne PV, erneuerbare Energien
- Biodiversität durch angepasste Gartengestaltung
- Radreparaturwerkstatt, Fahrradcafe
- Ort für den Austausch + Aktivitäten mit Gewerbetreibenden
- Organisierte Liefersysteme statt individuellen Einkauf
- Radwege in alle Ortsteile, Entkopplung vom Autoverkehr
- Car-Sharing ausbauen, Gemeindeeigenes Car-Sharing
- Sichere Gehwege, Barrierefreiheit
- Freiwillige Beschränkung
- E-Bikes, Fahrräder im Bus mitnehmen
- 30 km/h innerorts – überall!
- 100 km/h auf der Autobahn
- Sicherheit für Kinder und Eltern
- 30-Schild rechtzeitig vor Kita stellen
- Fahrgemeinschaften, auch für Gewerbe
- ÖPNV stärker bewerben, Attraktivität für Kinder stärken, Preis!
- ÖPNV – hohe Zuverlässigkeit, hohe Taktung, Geschwindigkeit, Wechsel von Verkehrsmitteln ermöglichen
- Bahnhof Saarmund anbinden z.B. durch Verlängerung der Straßenbahn oder Bus
- Fahrradschnellweg zur S-Bahn Berlin
- E-Busse, Ladesäulen
- Rufbuslinie optimal verknüpfen
- Platz für Radfahrer und Fußgänger
Klimaanpassung
- Umweltpädagogischen Unterricht, Bewusstsein schaffen
- Alleen erhalten, pflanzen
- Wald zu Mischwald
- Schottergärten verbieten
- Wasser in der Region halten – Renaturierung der Nuthe
- Bürgergarten
- Versiegelung drastisch reduzieren Entsiegelung vor Neubau
- Schwammstadt
- Engere Zusammenarbeit zw. Gemeinde und Umweltverbänden
- Baumschutzsatzung optimieren
- Klimastammtisch
- Wasserspeicherung in Landschaft, Wiedervernässung früherer Feuchtgebiete, Moore usw.
- Abwässer wieder in Region zurückführen
- Klimaresistente Bäume als Ersatz für abgestorbene
- Wettbewerb insektenfreundlicher Garten
- Zurückhalten, Speichern von Regenwaser
- Biotonnen
Tisch 2
Energieeinsparung/ Ressourcenschonung in privaten Haushalten
- Klimaschutzmanager Vollzeit
- Gebote zur Sanierung, zum Heizungsaustausch werden in kommunale Satzung aufgenommen
- Öffentlichkeitsarbeit, Einwohner mitnehmen nur informierte Leute, Vereine, Schulen,
- Alle öffentlichen Gebäude PV, Energie-Controlling, Maßnahmen Sanierung
- Regionale Wertschöpfung, Solidargemeinschaft
- Satzungen auf Klimaschutz prüfen
- Nachhaltige Bauleitplanung
- Klimakriterien in allen Formen der Raumplanung und Bauplanung aufnehmen
- Regional interkommunale Vernetzung z.B. zur Biomassenutzung Herbstlaub
- Solidarsystem, Bürgersolaranlage, Energiegenossenschaft
- Sanierte Gebäude
- Allgemeine Energieberatung, Infoabende, aktuelle Technik, Fördermöglichkeiten
- Preisstaffelung (Anreize)
- Effizienz steigern
- Selbstwirksamkeit ermöglichen
- Fahrgemeinschaften Plattform stärken
- Klimastammtisch
- Vernetzung, Verstetigung
- Smarte Geräte, Thermostate
- Licht aus!, Heizung runter, weniger Auto
- Bürgergarten, öffentliche Flächen
- E-Konsumverzicht – bei sich selbst beginnen
- Tauschladen
- Reduzieren nächtliche Beleuchtung außen Gebäude, Straßenbeleuchtung
- Nutzen Markisen, Bäume
- Wohnungsbörse – mehr Bewohner pro Wohnung
- Wohnraumverdichtung
- Wasserverbrauch senken
- Regionale Produkte, Auslieferung per Lastenrad
- Lokale Einkaufsmöglichkeiten, u.a. Baumarkt
Energieversorgung erneuerbar, statt fossil
- Abwasserthermie
- Biomassenutzung, Agro Saarmund als kommunaler Energieversorger
- Regenwassernutzung, Zisterne, Grauwasseranlagen bei Neubauten
- Kommune als Energieerzeuger – siehe Feldheim
- Biotonnen
- Kreisläufe schließen
- PV-Flächenanlage an und auf der Autobahn, über Parkplätzen, z.B. park & ride-Parkplatz an Bahnhöfen
- Potentiale ausnutzen –Wind, PV, Biomasse, Abfallstoffe
- Fernwärme Potsdam ausweiten